Die derzeit geltende Verpackungsrichtlinie hat die negativen Umweltauswirkungen von Verpackungen nicht verringern können.

Das Abfallaufkommen, insbesondere Einwegverpackungen, hat einen Anstieg von mehr als 20 % innerhalb der vergangenen zehn Jahre zu verzeichnen.

Das Europäische Parlament hat daher über neue Regeln für Verpackungen in der EU abgestimmt. Ende November hat das Parlament den Vorschlag eindeutig angenommen.  

Mit der EU-Verpackungsordnung (im Englischen “EU Directive 94/62/EC”) soll die Menge an Kunststoffabfall reduziert werden. Um die Branche auf den Weg zur Klimaneutralität bis 2050 bringen, sind umfassende Ziele zur Reduzierung von Verpackungen festgelegt worden: -5 % bis 2030, -10 % bis 2035 und -15 % bis 2040. Speziell für Kunststoffverpackungen sollen die Reduktionsziele noch ambitionierter sein: -10 % bis 2030, -15 % bis 2035 und -20 % bis 2040.

Zusätzlich müssen Unternehmen einen gewissen Anteil ihrer Produkte künftig in wiederverwendbaren Verpackungen anbieten. So wird es eine verbindliche Quote für den Anteil an recyceltem Material geben, das in neuen Kunststoffverpackungen enthalten sein muss. Auch der Verkauf von beispielsweise sehr leichten Kunststofftragetaschen (unter 15 Mikrometer) soll demnach verboten werden. Ein verpflichtendes Pfandsystem etwa für Kunststoffflaschen ist ebenso vorgesehen. Im Raum steht auch ein Verbot von per- und polyfluorierter Alkylsubstanzen beziehungsweise PFAS sowie Bisphenol A in Verpackungen, die mit Lebensmitteln in Berührung kommen.

Sobald die Verpackungsverordnung in Kraft tritt, gilt sie für alle in der EU ansässigen Unternehmen, aber auch für alle außereuropäischen Hersteller, die Verpackungen in die EU einführen.

Die Kunststoffbranche äußert sich kritisch zur neuen EU-Verpackungsverordnung. So warnt die Industrievereinigung Kunststoffverpackungen (IK) vor einer Aushöhlung der ökologischen Ziele durch Sonderregeln für Kunststoffverpackungen und Schlupflöcher für andere Materialien.

Quelle: k-online