15.01.2024
Prozessdigitalisierung: Segen oder Fluch?
Die Digitalisierung von Prozessen ist eine natürliche Entwicklung in Technologie und Wirtschaft.
Sie erinnert an die Elektrifizierung, die einst als die dritte technologische Revolution galt. Digitalisierung bietet Lösungen für viele Herausforderungen in unserer Gesellschaft und insbesondere in Unternehmen. Doch stellt sich die Frage: Sind alle Unternehmen und Gesellschaften von denselben Problemen betroffen? Haben die Herausforderungen, denen wir begegnen, identische Ursachen? Diese Fragen führen zu der Annahme, dass Digitalisierung sowohl ein Segen als auch ein Fluch sein kann, abhängig von ihrem Verständnis und ihrer Umsetzung.
Effektivität und Effizienz durch Digitalisierung
Ursprünglich zielt Digitalisierung auf die Steigerung von Effektivität und Effizienz ab. Sie verspricht mehr Transparenz und erleichtert das Erreichen von Zielen. Jedoch erfordert Digitalisierung, besonders in bestehenden Strukturen, anfangs einen höheren Aufwand. Neue Elemente und Aspekte müssen in das System integriert werden. Betreiber erhoffen sich dadurch, existierende oder latente Probleme zu lösen oder neue Ziele und Visionen zu realisieren.
Die Herausforderung der Umsetzung
Die größte Herausforderung liegt darin, strategische Rahmenbedingungen und Ausgangssituationen genau zu analysieren und Maßnahmen zu ergreifen, die der internen und externen Situation des Systems gerecht werden. Selbst wenn dies gelingt, befindet man sich noch nicht automatisch auf der "Segen"-Seite des Digitalisierungsvorhabens. Um die gesetzten Effektivitäts- und Effizienzziele dauerhaft zu erreichen und das System stabil zu halten, ist kontinuierliche Pflege notwendig. Andernfalls droht das Risiko, unbemerkt in die "Fluch"-Seite abzugleiten, mit schmerzhaften Konsequenzen für das System und seine Betreiber.
Risiken bei der "Verzwillung" von Prozessen
Ein großes Risiko entsteht, wenn in Digitalisierungsprojekten lediglich Prozesse "verzwillingt" werden, das heißt, eine ähnliche Digitalisierung in scheinbar ähnlichen Prozessen ohne spezifische Anpassung übernommen wird. Die Ergebnisse können fatal sein. Selbst bei ähnlichen Prozessen ist eine gezielte Planung und Analyse erforderlich, um robuste Ergebnisse zu erzielen.
Zusammenarbeit als Schlüssel zum Erfolg
Abschließend ist die Zusammenarbeit zwischen internen und externen Fachleuten entscheidend, um Digitalisierungsprojekte effektiv und effizient umzusetzen. Dieses Team ist notwendig, um das Unternehmen auf der "Segen"-Seite zu halten und gleichzeitig "Werkzeuge" bereitzustellen, um nicht unbemerkt in die "Fluch"-Seite abzurutschen.
Author: Célestin Fayet, Dipl.-Ing., Six Sigma Black Belt. DGQ System Manager and inventor / Freiberufler und eingetragener Kaufmann
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